07 Nov 23

Ein dekoloniales Denkzeichen für Berlin-Neukölln

von Hannah Pöhlmann

INFOTEXT hat erneut mit Berlin Global Village – dem Eine-Welt-Zentrum in Berlin – zum Projekt „Dekoloniales Denkzeichen“ zusammengearbeitet.

Berlin Global Village realisiert im Rahmen eines weltweit ausgeschriebenen Kunstwettbewerbs eine Installation, die die Geschichte des Kolonialismus thematisiert und zugleich die Gegenwart und Zukunft einer dekolonialen Gesellschaft aufgreift. Die Kunstinstallation wird auf dem Vorplatz des Gebäudes der Berlin Global Village in Berlin-Neukölln errichtet. Zu diesem Projekt wurden wir mit einer Übersetzung beauftragt. Bei den zu übersetzenden Texten (aus dem Deutschen ins Englische) handelte es sich um die Protokolle der Jury-Sitzungen, bei der über die Vorauswahl der Projekte entschieden wurde.

Wir finden es spannend, Einblicke in die Abläufe von einem internationalen Kunstwettbewerb zu gewinnen und sind gespannt, welches Projekt letztendlich realisiert und nächsten Herbst enthüllt werden wird.

16 Aug 23

Erinnerung an rassistische Forschung

von Sandra Thiele

INFOTEXT freut sich über die Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Politik und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin zu dem Projekt „Geschichte der Ihnestraße 22“.

Die FU Berlin befasst sich in dem Projekt mit der Geschichte und dem Nachwirken des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik (KWI-A). Ziel ist es, einen „Erinnerungsort Ihnestraße 22“ zu schaffen und auf die drastische Geschichte von Entmenschlichung und Rassismus an diesem Ort zurückzublicken. INFOTEXT übernimmt im Rahmen der geplanten Ausstellung die Lektorats- und Korrektoratsarbeiten sowie die Übersetzung der Texte ins Englische. Das Projekt wird außerdem von einer Website begleitet.

Das KWI-A hatte von 1927 bis 1945 seinen Sitz in der Ihnestraße 22/24/26; dort forschten Wissenschaftler*innen zu Fragen der Humangenetik. Das Institut war damit eine bedeutende Stätte der Produktion behindertenfeindlichen und rassistischen Lehren. Es war zudem eng in die Konzeption und Umsetzung eugenischer und rassistischer Politiken eingebunden. Am KWI-A tätige Forscher*innen setzten kolonialrassistische Forschungspraktiken fort und prägten Debatten um Sterilisationspolitiken. Sie legitimierten die nationalsozialistische Vernichtungspolitik.

Bild: Freie Universitaet Berlin – Otto-Suhr-Institut – Gebaeude Ihnestrasse 22 – einst KWI-Institut, Urheber: User:Torinberl, Link

06 Apr 23

Erinnerungsort Ihnestraße 22

von Hannah Pöhlmann

Lektorat und Übersetzung für eine historische Dauerausstellung in der FU Berlin

Die »Geschichte der Ihnestraße 22« ist ein Projekt der Freien Universität Berlin (FU). Es hat zum Ziel, die Geschichte des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik am historischen Ort Ihnestr. 22/24/26 sichtbarer zu machen und einen Erinnerungsort zu schaffen. Dazu wird eine Ausstellung mit begleitendem Katalog und eine Website erarbeitet.

Am Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik wurden im 20. Jahrhundert Fragen der Humangenetik erforscht. Das Institut war damit auch eine wichtige Stätte der Behindertenfeindlichkeit und des Rassismus und Antisemitismus und zudem eng in die Umsetzung eugenischer und rassistischer Politiken eingebunden. Die dortige Forschung setzte kolonialrassistische Forschungspraktiken fort, prägte Debatten um Sterilisationspolitiken und legitimierte die nationalsozialistische Vernichtungspolitik.

Im August und September dieses Jahres werden wir die Texte für die Ausstellung, den Katalog und die Website lektorieren und sind dabei gefordert, angesichts der gewaltvollen Thematik und unter Berücksichtigung unterschiedlicher Betroffenen- und Zielgruppen eine angemessene und sensible Sprache zu finden. Den lektorierten deutschsprachigen Text werden wir anschließend ins Englische übersetzen. – Die Beteiligung an diesem Projekt liegt uns besonders am Herzen. Zu verdanken haben wir unsere Teilnahme auch der Projektleiterin von Decolonize Berlin e. V., die uns auf die Ausschreibung aufmerksam gemacht hat. Dafür nochmals vielen Dank!

Bild: CC BY-SA 3.0, Freie Universität Berlin – Otto-Suhr-Institut – Gedenktafel – Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik.jpg

27 Sep 22

Pressecho

von Sandra Thiele

Die Ausstellung über die Unabhängige Initiative Potsdamer Frauen (UIPF) befindet sich dort, wo die Fraueninitiative ihr Wirken verstetigte: „Mitten im Potsdamer Stadtzentrum gelegen steht die Gedenkstätte Lindenstraße für die Geschichte politischer Verfolgung und Gewalt in den unterschiedlichen Diktaturen des 20. Jahrhunderts in Deutschland – aber auch für den Sieg der Demokratie in der Friedlichen Revolution 1989/90.“ (gedenkstätte-lindenstraße.de)

Mitte Januar 1990 zog die Fraueninitiative, zusammen mit anderen Bürger*innenbewegungen und neuen Parteien, in das ehemalige Stasi-Gefängnis; heute die Gedenkstätte Lindenstraße.
Nur ein paar Monate zuvor waren alle Häftlinge entlassen worden, und nachdem das Ministerium für Staatssicherheit das Haus schließlich an die Stadt Potsdam zurückgab, wurde es von diversen Gruppen bezogen, die die Wende mitgestalteten. Das Haus wurde zu einem „Haus der Demokratie“. Die Fraueninitiative begann mit der Errichtung eines Cafés, das zu Anlaufstelle und Austauschforum wurde.
An die Ergebnisse des Aktionsbündnisses, das bis 1995 bestand, erinnert sich die Kuratorin und Mitbegründerin der UIPF, Jeanette Toussaint in einem Interview mit Deutschlandfunk Kultur: „Wir haben erreicht, dass es Gleichstellungsbeauftragte in allen Ebenen gibt. Wir haben erreicht, dass es eine Sprachregelung gibt, die immer mehr auch Frauen mitbedenkt. Wir haben erreicht, dass es Teilzeitarbeit gibt, dass es in bestimmten Bereichen schon Parität gibt.“ (Deutschlandfunk Kultur: Jeanette Toussaint im Gespräch mit Vladimir Balzer, 25.08.2022)

Wir finden, dass die Atmosphäre der Ausstellung durch die Platzierung in ihrer ehemaligen Wirkungsstätte verdichtet wird. Auch freuen wir uns über die Pressestimmen, die sich auf Grundlage der Aufbereitung mit dem Thema befassen:

Deutschlandfunk Kultur

Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN)

Ausstellungskatalog
25 Aug 22

Ausstellungseröffnung

von Hannah Pöhlmann

Ab heute ist es so weit: Die Ausstellung „Wir dachten, wir können die Welt aus den Angeln heben.“ Die Unabhängige Initiative Potsdamer Frauen (1989 bis 1995) öffnet ihre Pforten.

Der programmatische Titel geht zurück auf die Äußerung einer der Gründerinnen der Initiative. Die Ausstellung porträtiert die Gründung der Gruppe, ihre Beteiligten und das vielgestaltige Wirken, dass sich auch heute noch in aktuellen Folgeprojekten wiederfindet. Sie setzt den Aufbruch von damals ins Verhältnis zu aktuellen Fragen: Wie steht es um geschlechterpolitische Forderungen heute?

Wir freuen uns, dass dieses inspirierende Engagement nun der Öffentlichkeit präsentiert wird; auf die raumgewordenen Erinnerungen, die wir in Zusammenarbeit mit dem buerojolas gestaltet haben – und wir freuen uns darauf, den Ausstellungskatalog in den Händen zu halten, den wir ins Englische übersetzt und gelayoutet haben.

Vom 26. August 2022 bis zum 8. Januar 2023 ist die Ausstellung in der Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam zu sehen.

02 Jun 22

Ausstellung Lindenstr

von Johanna Hoffmann

In Zusammenarbeit im dem buerojolas wird Infotext die Ausstellungsgrafik der Sonderausstellung „Wir dachten, wir können die Welt aus den Angeln heben. Die Unabhängige Initiative Potsdamer Frauen (1989 bis 1995)“, kuratiert von der Ethnologin Jeanette Toussaint, übernehmen.

Die Ausstellungsgrafik umfasst die Gestaltung der Texttafeln und Wandbannern in den Ausstellungsräumen, die Entwicklung eines Farbschemas sowie Satz und Layout des Ausstellungskatalogs.

Zusätzlich übernehmen wir das Korrektorat der Ausstellungstexte und des Ausstellungskatalogs sowie die Übersetzung ins Englische.

Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit sowohl mit dem buerojolas als auch mit der Stiftung Gedenkstätte Lindenstraße in Potsdam sowie die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema der Potsdamer Frauenbewegung.

Ab dem 25. August 2022 wird die Ausstellung in Potsdam zu sehen sein.

 

25 Mar 22

AI Fusion

von Lena Ziyal

Künstliche Intelligenz ist ein zentrales Thema unserer Zeit und steht im Fokus zahlreicher Forschungsprojekte. Dieses Interesse hat die Landesmesse Stuttgart aufgegriffen und ein Konzept für ein internationales KI-Festival entwickelt, welches im Herbst 2022 stattfinden wird.

Im Zentrum steht die Idee, Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammenzubringen und KI für ein internationales Publikum erlebbar zu machen. Hierbei soll eine Brücke zwischen Wissenschaft, Start-ups und Wirtschaft geschaffen und branchenübergreifender Wissens- und Technologietransfer ermöglicht werden.

Besonders an der AI Fusion ist der Erlebnis- und Festivalcharakter, der hier im Mittelpunkt steht. Geplant sind neben Workshops und Masterclasses auch Speaker- und Matchmaking-Events mit bekannten Gesichtern der KI-Szene sowie ein Hackathon. Weitere Informationen gibt es hier.

INFOTEXT ist für die Konzeption der gesamten Außendarstellung verantwortlich. Neben der Gestaltung des Logos umfasst dies auch das Corporate Design. Außerdem haben wir den Namen und Slogan entworfen und Texte für den Newsletter geschrieben und übersetzt. Das Kommunikationskonzept haben wir in Zusammenarbeit mit pulsmacher entwickelt. In den nächsten Monaten wird INFOTEXT weiterhin vertieft mit der Messe Stuttgart an der AI Fusion zusammenarbeiten.

 

28 Feb 22

Wir übersetzen

von Andreas Kaizik

Im Jahr 2021 gab es bei INFOTEXT einige Neuerungen beziehungsweise Erweiterungen: Johanna Hoffmann und Hannah Pöhlmann sind als Gesellschafterinnen ins Team aufgenommen worden, womit auch neue Kompetenzen hinzugekommen sind, die nun unser Portfolio erweitern.

Wir übersetzen jetzt auch!

Hannah war, bevor sie zu Infotext gestoßen ist, unter anderem als freiberufliche Übersetzerin tätig. Sie hat in Deutschland, Spanien und England Anglistik, Spanische Philologie und Literatur studiert und übersetzt aus dem Englischen und Spanischen ins Deutsche.

Hier findet ihr mehrere von Hannah übersetzte Texte.